Ärztekammer, Klinikum, niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie der Landkreis haben gemeinsam den Weiterbildungsverbund für Allgemeinmedizin Waldshut gegründet. Ziel ist es, die medizinische Landschaft in der Region zu stärken.
Das Klinikum Hochrhein war Ende Januar 2024 Schauplatz einer besonderen Zusammenkunft. Neben Landrat Dr. Kistler und Klinikgeschäftsführer Dr. Schlaudt kamen die Bezirksärztekammer Südbaden, Ärztinnen und Ärzte aus dem Landkreis Waldshut, Vertreter des Universitätsklinikums Freiburg, der Kassenärztlichen Vereinigung, des ärztlichen Kreisvereins sowie Ärztinnen und Ärzte aus dem Klinikum Hochrhein zusammen, um sich gemeinsam für die medizinische Versorgung im Landkreis stark zu machen. Ziel der Kooperation ist es, die Attraktivität und Qualität der allgemeinärztlichen Weiterbildung im Landkreis Waldshut zu steigern. „Sie machen damit einen wichtigen und zukunftsweisenden Schritt: Denn Weiterbildungsverbünde sorgen für regionale Vernetzung, stärken die intersektorale Zusammenarbeit und unterstützen bei der langfristigen Sicherstellung der Primärversorgung“, so Prof. Dr. Maun, Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Freiburg.
Zum Hintergrund: Um eine Zulassung in der vertragsärztlichen Versorgung zu bekommen, müssen junge Ärztinnen und Ärzte eine Weiterbildungszeit durchlaufen. In mehreren Teilabschnitten lernen sie diverse Bereiche, darunter den stationären sowie verschiedene Fachrichtungen des niedergelassenen Bereichs kennen. Um sich auf die spätere Tätigkeit in der Allgemeinmedizin vorzubereiten, stehen den Weiterbildungsassistentinnen und –assistenten Wahlmöglichkeiten offen, die durch einen Weiterbildungsverbund vereinfacht zugänglich werden. Im Landkreis Waldshut wollen nun Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen, das Klinikum sowie Fachkliniken und Institutionen zusammenarbeiten und damit angehenden Allgemeinmedizinern eine vielfältige, hochqualifizierte und attraktive Weiterbildungszeit ermöglichen.
Mit der Gründung des Weiterbildungsverbundes soll die Region für Nachwuchskräfte attraktiver werden und sich damit die medizinische Versorgung verbessern. Vorteile der Kooperation sind unter anderem eine hohe Planungssicherheit für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung, eine organisatorische Entlastung sowie feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner. „Der Verbund ermöglicht koordinierte Weiterbildungspläne aus einer Hand“, sagt die Präsidentin der Bezirksärztekammer Südbaden, Frau Dr. Hezler-Rusch. Dadurch werden vielseitige Kooperationsmöglichkeiten in diversen Bereichen, wie Innere Medizin, Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Psychiatrie, Unfallchirurgie, attraktive Zusatzangebote und ein großes Netzwerk für angehende und erfahrene Ärztinnen und Ärzte geboten. Weiterbilder bekommen eine Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten und können eine potenzielle Praxisnachfolge finden.
Koordiniert wird das Ganze von der Kommunalen Gesundheitskonferenz, die im Gesundheitsamt des Landkreises angesiedelt ist. Hier können sich interessierte Ärztinnen und Ärzte vernetzen und Medizinerinnen und Medizinern, die die Weiterbildung anstreben, können in Kontakt treten und gemeinsam mit der Kommunalen Gesundheitskonferenz eine für sie passende Weiterbildungszeit planen.
„Unsere Region hat eine hohe Lebensqualität. Wir können Ärztinnen und Ärzten viel bieten und setzen uns dafür ein, dass der medizinische Nachwuchs bei uns ideale Weiterbildungsmöglichkeiten erhält“, so Landrat Dr. Kistler. Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Waldshut mit der Erlaubnis zur Weiterbildung sind eingeladen, beim Weiterbildungsverbund mitzuwirken. Dafür muss lediglich die Beitrittserklärung ausgefüllt und an die Bezirksärztekammer Südbaden gesendet werden. Die Beitrittserklärung ist auf patient-hochrhein.de oder über die Kommunale Gesundheitskonferenz zu erhalten. Hier werden auch alle Informationen regelmäßig aktualisiert. Interessenten können auch schreiben an: gesundheitskonferenz@landkreis-waldshut.de.